Labradorzucht mit Herz und Verstand
 
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Der schnelle Hund


Heute hatte mich meine Mittagshunderunde auf die andere Seite des Rheines geführt, auf die Rheinauen vor Oberkassel. Genau wie auf meiner Rheinseite, gab es hier viel weite grüne Fläche um seine Hunde auszuführen, andere Hunde und ihre Besitzer zu treffen und seine Seele vom Tagesgeschehen etwas baumeln lassen. Genau wie ich genossen meine zwei Hunde das unbekannte Revier und so auch die vielen neuen Hunde, die aber alle über gutes Sozialverhalten verfügten und so unbezwungen miteinander spielen konnten.

Während ich noch die Düsseldorfer Ansicht auf Unterbilk und den Fernsehturm genoss, mein älterer Hund Herro herzhaft an einem Busch schnupperte und ausgiebig für sich ausmachte, welcher Hund hier wohl seine Düfte hinterlassen hatte, nahm mein junger Hund Pedro schon eine neue Gruppe Hunde wahr, die ich nun auch aus der Ferne miteinander spielen sah. Pedro, schnell, verspielt und sehr unternehmungslustig, überlegte nicht lange, setzte zum Spurt an und flog auf die fremden Hunde zu. Nur zu schnell wurde er ein kleiner schwarzer Punkt auf der weiten grünen Fläche und ich erfreute mich daran, wie geschmeidig und flüssig seine Bewegungen waren. Die fremde Hundegruppe bestand aus vier Hunden, die wild mit einander spielten, liefen und herumalberten. Als Pedro sie erreichte, stockten sie, verharrten, beschnüffelten sie den Neuankömmling, doch schon bald wurde Pedro, freundlich wie er war, in die Gruppe eingegliedert. Ein schlanker braun-weißer Hund forderte ihn zum Spielen auf und die hündische Meute setzte sich wieder in Bewegung. Herro wurde nun auch darauf aufmerksam, doch seine Augen schienen zu sagen: ach das junge Pack, sollen sie nur, ich finde es viel interessanter, wie es hier riecht. Genüsslich verfolgte er lieber seine Gerüche und nur langsam näherten wir uns an das tobende Geschehen der Hundegruppe an. 

Ich ließ Pedro nicht aus den Augen, und so begann ich mich schon bald zu wundern. Mein junger spanischer Schäferhundmischling war stets der schnellste der Hunde unter den Hunden von Unterbilk. Er war mit soviel Spiel, anderen Hunden und weiten Wanderungen aufgewachsen, dass er Harken schlagen und seine Muskeln strecken konnte, wie sonst kaum einer. 

Doch der schlanke braun-weiße Hund, der ihn zum Spielen aufgefordert hatte, war viel schneller als alle Hunde aus der Gruppe, auch als Pedro. Mühelos legte er seine Geschwindigkeit wie er wollte und rannte alle in Grund und Boden. Er schoss aus der Gruppe hervor, umrundete sie spielend und schloss sich ihr wieder an. Es war eine reine Freunde, ihm beim Laufen zuzusehen.
Endlich waren wir, mein Herro und ich, an das hündische Geschehen herangenaht. Ich sah sowohl eine Gruppe Frauen einige hundert Meter von mir entfernt auf ihre spielenden Hunde warten, und eben auch die fünf Hunde, die nun deutlich näher waren. Der schnelle braun-weiße Hund war ein Podenco-Mix und die anderen eine gemischte Gruppe von Rasse- und Mischlingshunden. Als sie Herro erblickten, stürmte alles auf ihn zu, der sich davon deutlich überfordert zeigte. Allen voran rannte der Braun-Weiße, Pedro hechtete mit deutlichem Abstand hinterher, dieser Schnelligkeit einfach nicht gewachsen. Je näher der schnelle Hund kam, desto sicherer wurde ich aber, das etwas mit ihm nicht stimmte, ich wusste nur nicht, was es war. Dann plötzlich stand er vor uns, nah und schön, schlank und edel wie er war. Plötzlich sah ich, was es war, was mich stutzen ließ.  

Der fremde Hund hatte nur drei Beine, ihm fehlte der linke Hinterlauf. Fassungslos starrte ich ihn an. Mit seinen fast grünen Augen sah er mir kurz in die Augen, ausgelassen und mit Schalk darin, schnupperte an Herro, dieser an ihm. Sie umrundeten sich in Imponierhaltung, dann ging es schon weiter. Der Podenco warf sich federleicht herum und flog nur so elegant davon - auf seinen drei Beinen. Als Pedro keuchend bei uns ankam, war er schon längst wieder ein braun-weißer Punkt auf der grünen Fläche. Gebannt sah ich ihm nach und lächelte. Mit seinen drei Beinen war er der schnellste Hund, den ich je gesehene hatte. 

Geschrieben und Copyright by
Ina Erwien 
aus dem Jahre 1999, geschrieben 2003

 

 

 

 

 


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